Tarifa ist ein Muss! Allein die Anreise ist spektakulär. Vorbei an Gibraltar bietet die Straße vor Tarifa einen grandiosen Ausblick auf Afrika, das einem so nahe kommt, als wäre man im Gebirge und würde auf die andere Seite eines Tals gucken. Tarifa ist mit seiner kurzen Entfernung zu Afrika (14 km Seeweg) geschichtsträchtig und Tarifa ist die südlichste Stadt auf dem europäischen Festland.
Beschreibung
Durch seine besondere Lage hat Tarifa eine lange Geschichte vorzuweisen. Archäologische Funde belegen seine Gründung durch die Phönizier im 1. Jahrtausend v. Ch. Die Römer nannten die Stadt Tingentera (1. Jh. v. Chr.). 710 wurde sie durch eine Berber-Armee aus Afrika eingenommen, deren Anführer Tarif Ibn Malik war. Er ist der Namensgeber der Stadt. Von Tarifa aus begann die Eroberung des spanischen Festlandes durch die Berber, deren Stil, Gewohnheiten und Sprache Andalusien geprägt haben. Auch der Name Al-Andalus stammt aus dieser Zeit, die bis 1492 andauerte, als Granada als letzte Stadt von den Spaniern zurückerobert wurde.

Tarifa selber wurde 1292 zurückerobert. Es gibt eine Legende, die nach der Rückeroberung spielt, denn Tarifa war weiterhin durch seine Nähe zu Afrika umkämpft. Bei der Belagerung der Stadt wurde der Sohn des spanischen Kommandanten Guzmán als Geisel von der Gegenseite gefangen genommen, um die Aufgabe der Stadt freizupressen. Der Vater soll den Belagerern vom Turm herab einen Dolch zugeworfen haben. Seine Devise war: Lieber den Sohn opfern als die Ehre zu verlieren.
Bis 1492, als Columbus die Neue Welt entdeckte, galt Tarifa als das Ende der Welt. Danach war die Stadt der Ausgangspunkt für viele Seefahrten nach Amerika.
Und heute? Tarifa ist ein windiger Ort, ideal für Surfer. Und von Tarifa aus werden „Whale Watching“-Touren angeboten. Ich habe mehrfach an den Schiffstouren teilgenommen. Es bleibt Glücksache, was man zu sehen bekommt. Bei uns waren es Delphine und Buckelwale. Es sollen aber auch Orcas zu sehen sein. Die Straße von Gibraltar gilt als besonders fischreich und ist daher Nahrungsgebiet für die großen Meeressäuger.

Anreise
Vorbei an Gibraltar bietet die Straße vor Tarifa einen grandiosen Ausblick auf Afrika. Auf der Hinreise gibt es leider keine Möglichkeit zum Anhalten, aber wir merken uns bei der Anfahrt den Aussichtspunkt und können ihn auf der Rückreise zu dem kleinen Parkplatz mit Kiosk anfahren und den Blick genießen.
Von Marbella aus fährt man Richtung Algeciras/Cadiz. Ca 100 km sind es bis Tarifa und, wenn man die bezahlbare Autopista peaje nimmt, braucht es ca. 1 Stunde 15 Minuten Fahrzeit. Nach Algeciras ist den Schildern Tarifa/Cadiz zu folgen.
Tipp
